Dresden

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Das Denkmal, die Dresdner und die Frauenkirche.

Sie wollen nicht in Zeitverschwendung verfallen?
Fliegen Sie gleich zu den spannendsten Passagen des Textes:

Wenn Terror auf Kirche trifft und Frieden herauskommt... >>>

Die unglaubliche Geschichte hinter den 3 Bussen >>>

Warum drei stehende Busse nicht für Busfahrpläne stehen >>>

Hitzige Debatte über ein Denkmal, das so nah und zugleich fern ist >>>

Manaf Halbounis Abenteuerreise von Elektrotechnik zur Buskunst >>>

Die Frauenkirche, groß, rund und steinern, wie ein idealer Kuchen >>>

Die Frauenkirche ist ein Abwehrmeister für Kanonenkugeln ... >>>

Deutschland & USA & die Frage, Ramstein schließen oder nicht >>>

Denkmal der drei Busse & Aufruf zum Frieden & Rätsel der Tauben >>>

Die geheimnisvolle Zukunft der drei Busse von Manaf Halbouni... >>>

Der Terror, die Kirche und der Frieden.

Die kalte Februarluft über Berlin trägt den Nachhall eines Tages in sich, der sich in die Seelen der Menschen brannte. Ein schmerzhaftes Mahnmal. 2016, ein Lastwagen überrollte eine Menschenmenge, löschte zwölf Leben aus und zerbrach Dutzende, nicht nur Knochen, sondern auch das Vertrauen in die Sicherheit des Alltags. Aus dieser immer noch blutenden Wunde deutscher Gegenwart wuchs eine zarte, aber unüberhörbare Verbindung zu einer anderen Heimat, einer anderen Zerstörung. Der Künstler Manaf Halbouni schuf mit seinen drei Bussen vor der Frauenkirche ein Denkmal, er webte ein unsichtbares Netz zwischen den Tränen von Berlin und denen von Aleppo, zwischen dem Schmerz von Dresden 1945 und dem von Syrien heute. Die Busblockade wurde zur schweigenden Grenzwächterin zwischen der steinernen Glocke und ihren Betrachtern, eine stumme, doch drängende Frage nach dem Frieden und seiner unendlichen Zerbrechlichkeit in einer Welt, die das Vergessen oft bequemer findet als die Erinnerung.

Die Geschichte hinter dem Denkmal der 3 Busse.

Manaf Halbounis Monument entstand nicht in einem sterilen Atelier, sondern wurde geboren aus einem zerknitterten Foto, das ihm heimlich aus dem zerstörten Aleppo zugesteckt worden war. Ich stelle mir vor, wie er diese Aufnahme zum ersten Mal in Händen hielt, wie seine Finger zitterten, als er die vertikalen Busse erkannte - aufragend wie skurrile Schutzengel in einer Stadt, die ihre Unschuld verloren hatte. Diese Busbarrikade, die in Aleppo Menschen vor Scharfschützen schützte, wurde nun zum Mahnmal in Dresden, zur steinernen Frage an unser Gedächtnis. Die drei Busse, nebeneinander aufgestellt wie drei riesige Särge oder drei aufrecht stehende Hoffnungsträger, je nachdem, wer sie betrachtete, erzählten unversehens zwei Geschichten gleichzeitig. Geschehnisse von Aleppos blutender Gegenwart und Dresdens vernarbter Vergangenheit. Das Kunstwerk der Busblockade wurde zum Spiegel, in dem jeder etwas anderes sah, die einen eine unzumutbare Störung der Dresdner Harmonie, die anderen eine lange überfällige Erinnerung an unsere gemeinsame menschliche Verletzlichkeit. In Dresden wurde die Busblockade aus Aleppo zur Denkwand zwischen Krieg und Gedenken. Sie steht dort, wo sonst Harmonie erwartet wird, und erinnert daran, dass Frieden ein zerbrechlicher Zustand ist.

Die Symbolik des Denkmals.

Jeder dieser Busse war ein Buch, dessen Seiten sich nie mehr schließen würden, dessen Worte zwischen Stahl und Rost in die Herzen der Betrachter drangen. Sie erzählten nicht nur von zivilen Opfern und der Fragilität des Friedens, sondern auch von der seltsamen, unzerstörbaren Schönheit menschlicher Solidarität in den Ruinen. Wenn ich mitten unter ihnen stand, die Hand auf den kalten Metallflächen, registrierte ich beides gleichzeitig, die erstickende Wucht der Zerstörung und die zarte, aber beharrliche Hoffnung auf Versöhnung. Die Busse wurden zu steinernen Wächtern an der Schwelle zwischen Krieg und Frieden, zwischen dort und hier, zwischen gestern und heute, und sie fragten uns, ob wir bereit sind, diese Schwellen zu überschreiten.

Grauer Nebel verbirgt die Wahrheit.
Wo finden wir den Ort?
Wie finden wir den richtigen Weg?
Den Weg zur Frauenkirche?
Zu Frieden und Freiheit?
Es ist eine Kunst den eigenen Weg zu finden
und es braucht Mut ihn auch zu gehen.

Grauer Nebel verbirgt die Wahrheit

An manchen Tagen, wenn der Nebel wie ein schweres Leichentuch über der Elbe hing, verschwammen die Umrisse der Busse mit denen der Frauenkirche zu einer geisterhaften Einheit. Wo ist der Ort, an dem Frieden wahrhaftig wohnt? Wie finden wir den Weg dorthin, wenn alle Landkarten verbrannt sind? Es ist eine hohe Kunst, den eigenen Weg durch das Dickicht der Erinnerungen zu finden, und es braucht verdammten Mut, ihn dann tatsächlich zu gehen. Die Busse zeigten uns, dass dieser Weg oft durch zerstörte Städte führt, verwundeten Seelen begegnet, mit schwierigen Erinnerungen, die wir lieber vergessen würden.

Die Kontroverse um das Denkmal.

Das im Februar 2017 aufgestellte Monument besteht aus drei stehenden Autobussen, die nebeneinander angeordnet wurden. Die drei Busse erzeugten einen Chor der Widersprüche, der über den Neumarkt hallte und in den Gassen der Altstadt um die Frauenkirche widerhallte. Ein älterer Dresdner mit einem Gesicht wie eine zerknitterte Landkarte aus der Vergangenheit sagte mir mit brüchiger Stimme „Diese rostigen Busse gehören nicht vor unsere schöne Frauenkirche! Haben wir nicht genug eigene Ruinen?“ Eine junge Syrerin mit Augen, die zu viel gesehen hatten, flüsterte hingegen „Endlich sieht jemand auch unsere Tränen. Endlich.“ Das Monument verband die Jahreszahlen 1945, 1989, 2015 und 2017 zu einer schmerzhaften Collage der Erinnerung, die niemanden kalt ließ. Die Busblockade stand genau dort, wo wir touristische Harmonie erwartet hatten, und zwang uns, hinzuschauen, wenn wir eigentlich wegschauen wollten.

1945 - 1989 - 2015 - 2017

Das Monument der drei Busse 2017 verbindet Aleppo 2015 mit Dresden 1945 und 1989.
Der Bau des Bus - Standbildes erhitzte die Gemüter, es gab Protestaktionen, Diskussionen  und Erinnerungen. Ein Chor der Widersprüche hallte über den Platz, von Empörung bis Zustimmung. Die Skulptur des Mahnmals mit 3 Linienbussen wird 2 Monate in Dresden zu sehen sein.

Dresden lebt...

...in den Gesichtern der Menschen, die zwischen Paranoia und Neugier hin- und hergerissen sind wie Blätter im Sturm. Ich sah, wie eine Frau weiße Rosen vor den Bussen niederlegte, derweil ein Mann wutentbrannt davonstürmte. Flüchte er vor seinen eigenen Geistern? Dresden lebte in diesen Wochen all seine Widersprüche aus: Vergessen und Vergeben, Schande und Selbstachtung, Kleingeist und Weltoffenheit. In den zwei Monaten, in denen die Busse vor der Frauenkirche standen, wurde der Platz zur Bühne unserer zerrissenen Menschlichkeit, zur Litanei all dessen, was uns trennt und was uns verbindet.
Dresden lebt...

...Paran­oia und Neugier...
...Vergessen und Vergeben...
...Schande und Stolz...
Kleingeist und Weltoffenheit...
...Angst und Liebe...
Vergangenheit und Gegenwart...
Trauer. Humanität. Hoffnung



Der Künstler hinter dem Denkmal.

Manaf Halbouni ist der Sohn einer Dresdnerin, die aus einer Familie von Ärzten und Kunstliebhabern kommt. Er verbrachte während seiner Kindheit, gemeinsam mit seinem älteren Bruder, viele Sommermonate bei den in der Dresden lebenden Großeltern. Manaf Halbouni, zwischen Dresden und Aleppo zu Hause, kannte beide Städte in ihrem Schmerz, kannte den Geschmack von Tränen in beiden Sprachen. Sein Leben war selbst eine Odyssee zwischen Welten, vom Elektrotechnik-Studenten in Syrien zum Bildhauer in Dresden, immer auf der Suche nach einer Heimat für sein zerrissenes Herz. Nachdem er dem syrischen Militärdienst entging, suchte er paradoxerweise bei der Bundeswehr Zuflucht, und wurde abgelehnt, aber nicht gebrochen. Womöglich war es genau diese persönliche Erfahrung der Abweisung und des immer wieder neuen Anfangs, die ihn die Busblockade schaffen ließ, ein als Denkmal für alle, die zwischen Welten gefangen sind. Seine großformatigen Skulpturen erzählen immer von dieser schmerzhaften Suche nach Heimat in einer zerrissenen Welt.

Nie wieder Krieg!

Die Worte hallen nach, hier an den Ufern der Elbe, dort an den Ufern des Euphrat, überall dort, wo Menschen den Frieden suchen. Ein älterer Herr, der als Kind die Bombennacht von 1945 überlebte und dessen Seele immer wieder die Schreie hört, stand stumm vor den Bussen. Seine Tränen, die langsam über die Runzeln seines Gesichts liefen, waren das eigentliche Denk-Mal, lebendig und schmerzvoll.

Nie wieder Krieg!

Hier. Dort. Überall.

Danke für dieses Denk(!!!) - Mal!


Die Bedeutung der Frauenkirche für die Stadt Dresden.

Die Frauenkirche Dresden ist eine evangelisch-lutherische Kirche in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Sie ist ein herausragendes Beispiel protestantischer Sakralarchitektur und verfügt über eine der größten steinernen Kuppeln in Europa. Die mit 24 stehenden Rippen verstärkte Steinkuppel wog, nach verschiedenen Quellen, ca. 9000 bis 12.000 Tonnen. Die steinerne Glocke, wie die Dresdner Frauenkirche genannt wird, überstand nicht nur den preußischen Beschuss von 1760, sondern wachte noch lange als brennendes Wunder, als feurige Seele über der zerstörten Stadt Dresden. Am 15. Februar 1945 brach sie in sich zusammen, es war, ein letzter Atem den die Stadt aushauchte, eine Stimme verstumme endgültig, die so lange Trost gespendet hatte. Die zurückbleibende Ruine wurde selbst zum stummen Mahnmal, genauso wie später die Busse, die für eine andere Zerstörung standen.

Frieden - Toleranz - Mitgefühl - Hilfe - Wahrheit - Liebe statt Hass, Ausgrenzung und Lügen
Die Liebe und das Mitgefühl sind die Grundlagen für den Weltfrieden - auf allen Ebenen.
Dalai Lama
Stell dir vor, dass alle Menschen ihr Leben in Frieden leben. Du wirst sagen ­ich bin ein Träumer, aber ich bin nicht der Einzige. Ich hoffe, dass du dich uns eines Tages anschließt und die Welt wird Eins sein.
John Lennon

Versuche zur Zerstörung der Frauenkirche.

Im siebenjährigen Kriege beschoss die Artillerie der preußischen Armee am 19. Juli 1760 die Innenstadt von Dresden aus allen Rohren. Der Beschuss der preußischen Belagerer zerstörte die Kreuzkirche. Von der Kuppel der Frauenkirche prallten die Kanonenkugeln ab, so das diese der Kanonade ohne strukturelle Schäden widerstand. Nach 184 Jahren, 6 Monaten und 25 Tagen wurde die Frauenkirche, im Zweiten Weltkrieg, durch drei Luftangriffe der britischen RAF und der amerikanischen USAAF Bomber am 13. und 14. Februar 1945 schwer beschädigt. Die britischen und amerikanischen Bomben verwandelten die Nacht vom 13. auf den 14. Februar in einen Albtraum aus Feuer und Verzweiflung. Das Coselpalais und die Frauenkirche waren einer Hitze von 1200 Grad Celsius ausgesetzt, eine Glut, die Steine zum Schmelzen brachte und Seelen für immer brandmarkte. Lange, qualvoll lange stand die Frauenkirche in Flammen, ein Fackel des Schmerzes, die über den Trümmern Dresdens wachte. Am 15. Februar um 10 Uhr morgens hielten die ausgeglühten Innenpfeiler der gewaltigen Last der Gewölbekonstruktion einer steinernen Kuppel schließlich nicht mehr stand. Mit leisem Knistern neigte sich die Kuppel, stürzte, sich um die eigene Achse drehenden und immer weiter zerberstend, die massiven Außenmauern sprengend, zu Boden. Das Gebäude der Frauenkirche fiel mit einem dumpfen Knall in sich zusammen. Eine pechschwarze Staubwolke, erhob sich über Dresden und verdunkelte die Sonne, als wollte der Himmel mit uns trauern.
Meine Großmutter, die diesen Zusammenbruch aus der Ferne beobachtete, sagte immer: „In diesem Moment starb nicht nur ein Gebäude. In diesem Moment starb die Seele unserer Stadt.“ Die zurückbleibende Ruine wurde zum stummen Zeugen, zum Mahnmal gegen den Krieg - genau wie Jahrzehnte später die drei Busse, die dieselbe Botschaft für eine neue Zeit trugen.

von deutschem Boden
sollte nie wieder Krieg ausgehen
aber er ist das Drehkreuz des Drohnenkrieges,
der Menschen tötet.
Deutschland sollte deshalb anstreben,
die US-Luftwaffenbasis
Ramstein
zu schliessen.


Die Bedeutung des Denkmals für das Land Deutschland.

Die Busblockade wurde zum deutschen Spiegel, der uns zeigte, was wir sein konnten und was wir manchmal waren. Manaf Halbouni, eingeladen vom weltoffenen Dresdner Kulturamt, hatte ein Kunstwerk geschaffen, das uns zwang, uns selbst in die Augen zu sehen. Oberbürgermeister Dirk Hilberts Vision einer Erinnerungskultur, die nicht an Landesgrenzen haltmachte, manifestierte sich in diesen drei Bussen. Sie standen genau an der schmerzhaften Grenze zwischen deutschem Gedächtnis und globaler Verantwortung, zwischen dem „Nie wieder Krieg von deutschem Boden“ und der traurigen Realität, dass Deutschland heute Drehkreuz des Drohnenkrieges ist - ein Widerspruch, der nach Auflösung schreit.


Danke
für die künstlerisch gelungene, aufwühlende Installation
zwischen dem Mahnmal Frauenkirche und den Baukränen,
im Blick von Martin Luther,
inmitten von Touristen und Cafes.

Erinnerung an die Ruinen,
Öffnung des Blicks:
gegen Unrecht und Leid in der Welt,
gegen Gleichgültigkeit, für Mitgefühl,
ein dringend benötigtes Signal für uns in Dresden.

Die Bedeutung des Denkmals für die Welt.

Besucher konnten zwischen die Busse treten, um sie herumgehen, Botschaften hinterlassen, sie konnten sie erleben, atmen, in sich aufnehmen. Eine syrische Familie, deren Gesichter die Narben der Flucht trugen, brachte ein vergilbtes Foto ihres in Aleppo zerstörten Hauses an und flüsterte: „Jetzt wissen wir, dass jemand an uns denkt. Dass unsere Tränen nicht unsichtbar sind.“ Die Busse wurden zu Symbolen der Hoffnung für alle, die ihre Heimat verloren haben, für alle, die unter Krieg litten - egal an welchem Ufer sie standen. Sie zogen mehr Blicke und Debatten auf sich als manche traditionsreiche Skulptur, weil sie nicht nur Kunst waren, sondern lebendige, atmende Wahrheit. Die drei Busse zogen mehr Blicke und Debatten der Einwohnern und Besuchern Dresdens an als manche Skulptur in den vergangenen Jahrzehnten.“ Die vertikalen Busse wurden zu einem Symbol der Stadt Dresden und erinnert uns und die Welt daran, dass wir den Frieden möglich machen müssen.

Die Zukunft des Denkmals der drei Busse von Manaf Halbouni.

Wo stehen die drei Busse von Manaf Halbouni heute?

Der emotionale Abschied der Busse aus Dresden

Im Frühjahr 2017 erlebte Dresden einen bedeutsamen Moment, drei Busse, die monatelang vor der Frauenkirche als Mahnmal für Frieden und Menschlichkeit standen, wurden abgebaut. Der Prozess war präzise geplant und sorgfältig ausgeführt. In den frühen Morgenstunden, bevor die Stadt erwachte, begannen Kräne und Arbeiter, die massiven Metallrahmen vorsichtig zu lösen. Der Theaterplatz, der über Wochen hinweg Ort lebhafter Diskussionen und Reflexionen war, schien plötzlich stiller zu sein, fast melancholisch. Eine kleine Gruppe von Menschen, darunter Passanten und Befürworter des Denkmals, beobachtete den Abbau schweigend. Die drei tonnenschweren Busse, einst so fest und unerschütterlich, hingen wie Denkblasen am Haken des Krans, gehalten von Stahlseilen, bevor sie sanft auf den Transporter herabsanken. Es war ein Moment, der die Vergänglichkeit des Mahnmals unterstrich, aber auch die Kraft seiner Botschaft bekräftigte.

Die Reise der Busse nach Berlin

Nach ihrem Abbau begann die Reise der Busse in die deutsche Hauptstadt. Die Konvois bewegten sich langsam durch die Straßen Dresdens, begleitet von Polizisten und unter den neugierigen Blicken der Einwohner. Für viele war dies ein Abschied, aber auch ein Schritt in Richtung eines neuen Kapitels. In Berlin angekommen, wurden die Busse zunächst einer gründlichen Inspektion unterzogen. Experten prüften den Zustand der Stahlrahmen und die Spuren, die das Wetter und die Zeit in Dresden hinterlassen hatten. Jedes Detail wurde dokumentiert, jede Beule und jeder Kratzer erzählte eine Geschichte. Schließlich wurden die Busse mit großer Sorgfalt in Einzelteile zerlegt und in ein Depot des Deutschen Historischen Museums überführt, wo sie unter idealen Bedingungen aufbewahrt werden.

Der Abbau und seine Bedeutung für Dresden

Der Abbau der Busse markierte nicht nur das Ende ihrer physischen Präsenz in Dresden, sondern auch den Beginn eines Nachdenkens über ihre tiefere Bedeutung. Die Monate, in denen die Busse vor der Frauenkirche standen, hatten eine emotionale und intellektuelle Spur hinterlassen. Viele Menschen diskutierten darüber, ob ein solch kontroverses Kunstwerk in der Stadt bleiben sollte, doch der Abbau eröffnete Raum für neue Interpretationen. Die Busse hatten gezeigt, dass Kunst in der Lage ist, schwierige Themen auf eine Weise zu präsentieren, die Konfrontation und Verständnis fördert. Ihr Verschwinden ließ eine Leerstelle zurück, die jedoch nicht nur Verlust bedeutete, sondern auch Raum für neue Debatten über Frieden, Krieg und Menschlichkeit schuf.

Die Lagerung als stiller Wächter der Botschaft

Im Berliner Depot liegen die drei Busse wie ein stiller Schatz, der darauf wartet, erneut ins Licht gerückt zu werden. Ihre Metallrahmen ruhen zwischen anderen bedeutenden Exponaten der deutschen Geschichte, doch sie heben sich durch ihre globale Botschaft und ihre Verbindung zu Dresden und Aleppo hervor. Jedes Mal, wenn Mitarbeiter des Museums durch die Reihen der aufbewahrten Objekte gehen, ziehen die Busse die Aufmerksamkeit auf sich, als wollten sie ihre Geschichte erzählen. Die Lagerung in Berlin ist jedoch nicht nur ein Ende, sondern auch ein Neuanfang. Diskussionen über ihre Zukunft laufen auf Hochtouren. Historiker und Kuratoren überlegen, wie und wo die Busse in einer Dauerausstellung eingebunden werden könnten. Dabei geht es nicht nur um ihre ästhetische Wirkung, sondern auch um ihre Fähigkeit, komplexe und oft schmerzhafte Themen greifbar zu machen.

Ein Blick in die mögliche Zukunft der Busse

Die Debatte über die Zukunft der Busse bleibt lebendig. Einige schlagen vor, sie an einen Ort zu bringen, der Aleppos Zerstörung und Dresdens Wiederaufbau symbolisch miteinander verbindet, etwa in einer internationalen Ausstellung über Krieg und Frieden. Andere wollen die Busse in Berlin belassen, als Teil einer ständigen Sammlung über globale Konflikte und die Rolle Deutschlands in der Friedensförderung. Ein besonders ambitioniertes Projekt sieht vor, die Busse eines Tages nach Aleppo zurückzubringen, wenn die Stadt den Frieden wiedergefunden hat. Dort könnten sie als Symbol für die Überwindung des Krieges dienen, eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft, eine Mahnung und zugleich eine Hoffnung.

Die Idee einer Rückkehr nach Dresden

Die Frage, ob die Busse eines Tages nach Dresden zurückkehren sollten, bleibt offen. Für viele Dresdner sind die Busse mehr als ein Kunstwerk. Sie sind ein Teil der Stadtgeschichte, ein Kapitel, das über die Wunden des Zweiten Weltkriegs hinausgeht und die globalen Herausforderungen unserer Zeit anspricht. Eine Rückkehr könnte die Verbindung zwischen Dresden, Aleppo und der Weltgemeinschaft stärken und ein Zeichen für die anhaltende Relevanz der Botschaft des Friedens setzen. Die Busse, die einst auf dem Theaterplatz standen, bleiben ein lebendiges Symbol. Ob in Berlin, Dresden oder an einem anderen Ort, ihre Botschaft wird weiterleben und uns daran erinnern, dass Frieden nicht nur ein Zustand ist, sondern ein Ziel, für das wir täglich arbeiten müssen.


Mit nachdenklichen Grüßen aus dem Schatten der steinernen Glocke,
Ihr persönlicher Fremdenführer und Zeitzeuge zwischen Mahnmal und Marktplatz

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*Der geneigte Leser möge verzeihen, dass nicht alles eindeutig, endgültig oder objektiv erscheint. Dieses Denkmal, diese drei Busse, diese Stadt, sie verlangen nach Zwischentönen. Die Chronologie der Ereignisse lässt sich protokollieren, nicht jedoch das Echo in den Köpfen. Und während draußen die Cafés servieren und die Kameras klicken, bleibt es jedem selbst überlassen, ob er nur vorbeigeht oder innehält. Vielleicht ist das die eigentliche Kunst, Raum zu lassen für Nachdenken. Für Widerspruch. Für Erinnerung.

Quellenangaben:
Inspiriert von den düsteren Erinnerungen an die Wirrungen des Lebens und der Weltgeschicht.
Wikipedia Monument Manaf Halbouni
Süddeutsche Zeitung Dresden-Denkmal der drei Busse
HfBK Dresden Künstlerprofil Manaf Halbouni
Meyers Konversations-Lexikon 3. Auflage 1874 - 1884
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie

Frauenkirche Dresden am Neumarkt.


Frauenkirche Bilder im Februar 2017.

Das Aleppo Buss-Barrikade Monument in Dresden gibt dem Grauen des Krieges unmittelbare Gesichtszüge
Das Aleppo Buss-Barrikade Monument am Neumarkt in Dresden.

Dresden lebt die Frauenkirche steht und die Dresdner denken sich ihren Teil
Dresden lebt die Frauenkirche steht
Dresden lebt noch, aber was wird vor uns verborgen? Es ist der graue Nebel des Krieges!  
Wird der graue Nebel des Krieges vor und verborgen?
Dresden-00151
Frieden, Toleranz, Mitgefühl, Hilfe, Wahrheit, Liebe, statt Hass, Ausgrenzung und Lügen in Dresde
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Menschen wollen Luftwaffenbasis Ramstein schliessen
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