Dresden

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Wanderung durch die Dresdenzeit.

Die Abfahrt von Johannstadt nach Dresden Tolkewitz

Am frühen Nachmittag verlasse ich Johannstadt, auf der Suche nach dem unbekannten Dresden, das jenseits der vertrauten Grenzen liegt. Die Reise nach Dresden Tolkewitz, eine kurze zwanzigminütige Bahnfahrt durch Striesen, bietet einen flüchtigen Blick auf die schweigenden Zeugen der Geschichte. Die Architektur von Gründerzeit Häusern, Villen und DDR-Plattenbauten zieht vorbei, jedes Gebäude mit einer eigenen Geschichte von Wandel und Beständigkeit. Angekommen in Dresden Tolkewitz, startet meine Erkundung der Grenzen, die Tolkewitz von seinen Nachbarn Blasewitz, Neugruna, Seidnitz und Laubegast trennen.

Begegnung mit der Elbe

Von der Haltestelle Heinrich-Schütz-Straße führt mein Weg die Spohrstraße hinunter, direkt zum Elbufer. Hier, am Elberadweg, weicht der letzte Nieselregen dem kraftvollen Wind. Vorbei am Dresdner Ruderverein, begegne ich Radfahrern, die ihre Reise, den Elberadweg elbaufwärts, von Hamburg nach Špindleruv Mlýn fortsetzen. Ein Band der Bewegung und des Lebens, das sich entlang des Flusses spannt.

Das Erkunden der Grenzen

Die Grenze von Neugruna zu Tolkewitz erreiche ich vor dem Wassersportverein Wiking. Ich überquere die Tolkewitzer Straße, schlendere die Schaufußstraße entlang und lasse die Gustav-Freytag-Straße, Maystraße und Polenzstraße hinter mir. Jede Straße, jede Abzweigung, mit seiner eigenen Geschichte, geprägt von den Menschen, die sie benannt haben, und den Ereignissen, die sie geformt haben.

Straßen voller Geschichten

Die Heinrich-Schütz-Straße, benannt nach dem Komponisten und Hofkapellmeister, führt meine Gedanken zurück zu den musikalischen Wurzeln Dresdens. Die Spohrstraße, ehemals Elbstraße, erinnert an Ludwig Louis Spohr, den Komponisten und Geigenvirtuosen. Die Schaufußstraße ehrt den Entomologen Dr. Ludwig Wilhelm Schaufuß, der hier das erste Haus mit dem naturhistorischen Museum Ludwig Salvator errichtete.

die Entdeckung des Dreistadteilecks

Am Dreistadteileck, dem okkulten Punkt, wo die drei Stadtteile Neugruna, Seidnitz und Tolkewitz aufeinandertreffen, finde ich mich in einem Labyrinth aus Geschichte und Gegenwart wieder. Ich folge der Wehlener Straße, pilgere entlang der Tolkewitzer Grenze auf der Ankerstraße und lasse die Weesensteiner Straße hinter mir, um schließlich in die Kipsdorfer Straße einzubiegen. Hier, hinter dem ehemaligen größten Dresdner Straßenbahnhof, entdecke ich ein Trafohäuschen, geschmückt mit malerischem Graffiti – ein modernes Fresko, das die Vergangenheit und Zukunft Dresdens einfängt.

Über das historische Tolkewitz ein Portal in die Dresdner Vergangenheit

Tolkewitz, erstmals im Jahre 1350 urkundlich erwähnt, offenbart sich als ein Ort mit bedeutender Geschichte. Alttolkewitz, der Dorfkern, gehört zu den alten Fischerdörfern entlang der Elbe. Das Wasserwerk Tolkewitz, das seit 1898 das Trinkwasser für die Umgebung sicherstellt und dessen Schutzgebiet sich über die Elbwiesen erstreckt, markiert eine wichtige Etappe in der Entwicklung der Stadt. Seit 1912 ist Tolkewitz ein Teil Dresdens, umgeben von den Stadtteilen Blasewitz, Neugruna, Seidnitz und Laubegast, und an der rechten Elbseite grenzt es an Wachwitz und Loschwitz. zurück zur Bahnfahrt nach Tolkewitz >>>

Heinrich Schütz und seine Straße

Wenn Sie jemals das Glück haben, entlang der Heinrich-Schütz-Straße in Blasewitz zu schlendern, werden Sie feststellen, dass diese Straße kein Weg von A nach B ist, sondern eine Zeitreise durch die Geschichte Dresdens. Hier, zwischen dem Elberadweg und der Gustav-Freytag-Straße, flackern die guten alten Gaslaternen wie Leuchtfeuer aus einer Zeit, in der die Straßen noch von Pferdebahnen statt von Autos beherrscht wurden.

Die Heinrich-Schütz-Straße, die einst als Bahnhofstraße bekannt war, bietet eine charmante Kulisse, die direkt aus dem späten 19. Jahrhundert zu stammen scheint. Die Transformation von einer schlichten Bahnhofstraße über die Wasserturmstraße bis hin zu ihrer heutigen Widmung an Heinrich Schütz, den Komponisten von europäischem Rang, ist eine Geschichte, die so vielschichtig ist wie die Musikstücke von Schütz selbst.

- Fortsetzung

Anlässlich seines 260. Todestages wurde der Straße der Name dieses langjährigen Dresdner Kapellmeisters verliehen, der nicht nur die erste deutsche Oper schuf, sondern in der Kirchenmusik auch als bedeutendster Vorgänger von Johann Sebastian Bach gilt. In gewisser Weise ist es, als würde man durch ein lebendiges Museum gehen, wenn man die Straße entlangspaziert und dabei die historischen Gebäude betrachtet, in denen Persönlichkeiten wie der Unternehmer Franz Meyer oder der Kunstmaler Rudolf Petzold einst wohnten.

Doch wer war nun dieser Heinrich Schütz, dessen Namen diese Straße trägt? Geboren in Köstritz und ausgebildet in Venedig, brachte Schütz die vollstimmigen kirchlichen Tonsätze der Venezianischen Schule nach Deutschland und legte damit den Grundstein für spätere Meisterwerke von Händel und Bach. Seine Musik war so innovativ wie die Gaslaternen an seiner Straße, beide waren ihrer Zeit voraus. Sein Leben, geprägt von persönlichen Schicksalsschlägen und den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, fand in Dresden eine Bühne. Trotz der Herausforderungen blieb Schütz der Stadt treu und prägte sie musikalisch, bis er zuletzt, fast taub, sich mehr der Bibel als der Musik widmete.

Die Heinrich-Schütz-Straße ist ein Denkmal für einen Mann, der mit seiner Musik die Grenzen seiner Zeit überschritten hat. Beim nächsten Spaziergang durch Blasewitz, vorbei an den historischen Gebäuden und unter den wachsamen Augen der Gaslaternen, denken Sie an Heinrich Schütz. Stellen Sie sich vor, wie seine Musik die Straße entlangschwebt, verweilt an den Ecken, in denen Geschichte geschrieben wurde, und feiert das Leben eines Mannes, dessen Erbe in jeder Pflastersteinritze dieser Straße lebt. In einer Welt, die sich ständig verändert, bleibt die Heinrich-Schütz-Straße ein zeitloses Zeugnis der Kultur, der Geschichte und der Musik. Sie ist ein kleines Stück Dresden, das es versteht, Geschichten zu erzählen. Die Häuser entlang der Heinrich-Schütz-Straße sind Zeugen dieser reichen Geschichte. Nr. 1 beherbergte einst eine Niederlassung der Deutschen Präzisions-Uhrenfabrik Glashütte und später bedeutende Persönlichkeiten wie den Unternehmer Franz Meyer oder den Pathologen Prof. Heinrich Kalbfleisch. Nr. 9 war die Heimat von Kunstschaffenden, die vermutlich die kulturelle Vielfalt und kreative Energie Dresdens genossen, indem sie die Schwankwirtschaft "Zur Krone" besuchten, einen Ort für gutes Essen und Trinken.
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5087 3210 6535 Interne HTML-Links: Blasewitz Neugruna Seidnitz Laubegast Wachwitz Loschwitz Überschriften mit Anker:

Blasewitz

Neugruna

Seidnitz

Laubegast

Wachwitz



In der Hoffnung, dass die Vergangenheit uns lehrt und die Zukunft uns inspiriert,
Ihr Zeitreisender durch Dresdens Straßen und Geschichten.

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*Der geneigte Leser möge entschuldigen, dass wir nicht erwähnen, welche Orte, Ortsnamen und Sehenswürdigkeiten im Verlaufe der vergangenen mehr als 100 Jahre, durch den ersten und zweiten Weltkrieg, viele Jahre entwickelte Sozialistische Gesellschaft und mehrerer Rechtschreibreformen verloren gingen oder geändert wurden.

Quellenangaben:
Inspiriert von den Geschichten hinter alten Mauern und dem glimmen der Gaslaternen von Tolkewitz.
Meyers Konversations-Lexikon 3. Auflage 1874 - 1884
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie
https://www.stadtwikidd.de/wiki/Heinrich-Sch%C3%BCtz-Stra%C3%9Fe







Tolkewitz-0614



Dresden-0177



Tolkewitz-00001

Gustav-Freytag-Straße, nach dem deutschen Schriftsteller  Gustav Freytag, Dresden



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