Dresden

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Ohne Machete durch die Wildnis am Sonnabend 16.9.2023

Der Wecker schweigt und die Stadt erwacht leise.

Der Wecker schweigt. Eine wohltuende Stille liegt über der Wohnung, die ehemals um diese Zeit vom monotonen Fiepen des Radioweckers erfüllt wurde. Dresden erwacht draußen, doch hier drinnen, in meinem Reich, hält der Morgen noch inne. Die Sonne schiebt erste, zögerliche Finger durch die Vorhänge, malt schmale Goldstreifen auf den Parkettboden. Ein neuer Tag. Er verspricht nichts Bemerkenswertes, und doch liegt eine leise Vorfreude in der Luft, eine Ahnung von Unvorhergesehenem. Ich spüre sie, diese leise Vibration, die den Alltag aufzubrechen bereit ist. Ich bin bereit.

Meine Augen öffnen sich zu einem neuen Tag.

Meine Augen öffnen sich. Keine Pflicht ruft, kein Termin drängt. Die wohlverdiente Rente ist ein zauberhaftes Feeling über dem Morgen. Die Wohnung, ein Refugium im Herzen Dresdens. Ich atme ein, atme aus. Ich strecke mich, meine Glieder knarren leise. Die Stille ist gefüllt mit der Erwartung des Tages. Ich schiebe die Vorhänge beiseite. Ein leuchtendes Blau breitet sich über dem Himmel aus, ein makelloses Versprechen.

Die morgendliche Choreographie beginnt in der Küche.

Meine Schritte führen mich in die Küche. Die morgendliche Choreographie fängt an. Wasser kocht, Ei rein, Brötchen wandern in die Heißluft, dreizehn Minuten bei zweihundert Grad. Eine Wissenschaft für sich. Draußen zwitschern Vögel. Ich gieße Wasser in die Tränke, ein Ritual. Die Zeitung liegt im Briefkasten, kühl und unberührt. Der Geruch von Druckerschwärze steigt mir in die Nase. Ein perfekter Morgen nimmt seinen Lauf.

Fast vergesse ich den lebensrettenden Kaffee.

Fast vergesse ich den Kaffee. Ein Sakrileg. Der Tag ohne den flüssigen Lebensretter? Undenkbar. Cappuccino und Latte Macchiato kommen aus dem Vollautomaten, das Ritual zum blauen Licht beruhigt. Der erste Schluck. Wärme breitet sich aus, belebt die Sinne. Ich genieße den Moment, blicke aus dem Fenster. Die Stadt regt sich, erwacht zu neuem Leben. Eine winzige Wolke formt sich über den Dächern, löst sich schnell auf. Der Kaffee ist das Elixier, das den Tag rettet.

Kinderlachen dringt aus der Wohnung unter mir.

Ein Kinderlachen dringt aus der Wohnung unter mir. Laut, aufgeregt. Die Zwillinge der Nachbarn feiern ihren sechsten Geburtstag. Ich höre das Kreischen, das Jubeln. Der Boden vibriert leise unter dem begeisterten Toben. Ich stelle mir die bunten Girlanden vor, den mit Kerzen geschmückten Geburtstagskuchen. Ich trinke meinen Kaffee, unter mir die erfüllt das Leben die Wohnung. Ein Fest in vollem Gange. Die Kinder feiern unbekümmert, verwandeln ihre Wohnung sich in ein Spielparadies. Eine Ahnung von Wehmut, schnell verflogen.

Eine spontane Entscheidung führt mich nach draußen.

Der Vormittag vergeht, die Sonne steigt höher. Ruhelose Entschlossenheit ergreift mich. Womöglich eine kleine Nachmittagstour? Der Gedanke setzt sich fest. Keine lange Planung, keine großen Vorbereitungen. Ich greife nach dem Schlüssel. Die Entscheidung ist getroffen. Die Bushaltestelle an der Gabelsberger Straße wartet. Die Luft draußen ist mild, erfüllt mich mit Tatendrang. Ein leichter Wind weht mir um die Ohren. Das Unbekannte lockt.

Die Busfahrt durch das pulsierende Dresden.

Der Bus der Linie 64 rollt pünktlich heran. Ich steige ein, suche mir einen Platz am Fenster. Die Stadt zieht vorbei. Vertraute Gebäude, Straßen, Plätze. Die Johannstadt. Dann fährt der Bus direkt durch das Gelände des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus. Ein riesiger Komplex, der denkmalgeschützte Gebäude aus der Gründerzeit um 1900 bis zu modernen Bauten aus Glas und Beton vereint. Ein Ort der Heilung, der Forschung. Ich frage mich, welche Schicksale sich hinter diesen Mauern abspielen. Das Klinikum, ein stiller Riese in Dresden. Leben gerettet, Schmerz gelindert. Der Bus setzt seinen Weg fort.

Über die Brücke und durch den Tunnel.

Die Busfahrt führt über die Waldschlösschenbrücke. Sie überspannt die Elbe, ein majestätischer Bogen. Der Blick von der Brücke ist umwerfend. Die Altstadt liegt hinter mir, die Elbe glitzert in der Sonne, die Neustadt vor mir. Der Bus fährt in den Waldschlösschentunnel ein. Die Dunkelheit schluckt das Licht, doch sofort erhellt die Fahrbahnbeleuchtung den Weg. Ein lebendiges Rauschen des Verkehrs erfüllt den Untergrund. Kein Ort der Stille, sondern eine pulsierende Welt.

Der freiwillige Brückenzoll der Waldschlösschenbrücke.

Diese Brücke, ein Bauwerk von 181 Millionen Euro, aus Beton und Bögen von Stahl, ist ein Ort, an dem seinen ganz eigenen, „demokratischen“ Brückenzoll entrichten darf. Nicht in bar, versteht sich. Sondern mit dem Gaspedal. Wer es eilig hat und die 50 km/h überschreitet, spendet einen kleinen Obolus an die Kommune. Und wer nachts im Sommer die 30 km/h missachtet, um die „Kleine Hufeisennase“ zu überholen, zahlt eben etwas mehr. Zwei Blitzer warten, die modernen Opferstöcke. Ein BMW-Fahrer, unser Spitzenreiter vom Juli 2021, spendete mit 118 km/h einen vorzugsweise großzügigen „Brückenzoll“ von 1.600 Euro. Die Bilder, zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fußgänger-Dasein waren inklusive. Seit 2013 haben wir Dresdner und unsere Besucher schon Millionen „gespendet“. Bei diesem Tempo dauert es nur etwa 250 Jahre, bis wir die Baukosten wieder drin haben. Also gebt euch Mühe, ihr eiligen Autofahrer! Eure „Großzügigkeit“ wird jedes Jahr in der Zeitung gewürdigt.

Das rätselhafte Wohnmobil an der Marienallee.

Wir erreichen die Marienallee-Bushaltestelle, und ich steige aus dem Bus. Hier beginnt das Wagnis meiner Tour, und ich bin voller Vorfreude auf die kommenden Abenteuer. In Gedanken versunken, schlendere ich durch die Albertstadt. Die Sonne bricht sich ihren Weg durch das dichte Blätterdach der Bäume an der Marienallee. Die sanierten Kasernengebäude könnten sicher manche Geschichte aus vergangenen Zeiten erzählen. Unversehens fällt mir etwas höchst Ungewöhnliches ins Auge. Nahe am Wohnquartier Mariengärten, oberhalb der Stauffenbergallee, steht ein imposantes Wohnmobil. Ein Fleetwood Bounder, womöglich ist es der aus der berühmte Serie „Breaking Bad“? In der Albertstadt wirkt das riesige Gefährt buchstäblich surreal. Vorsichtig nähere ich mich dem Wohnmobil, es scheint verlassen. Keiner da. Ein ungewöhnlicher Gedanke schießt mir durch den Kopf: „Lebt in den Mariengärten ein Chemielehrer?“ Hat Walter White hier womöglich seine geheime Heimat, nach der doch gelungenen Flucht, und ein neues Leben gefunden? Ich sehe förmlich das „Blue Sky“ vor mir, wie es in diesem riesigen Kasten köchelt. Die Vorstellung, dass in diesem entlegenen Quartier ein Chemielehrer geheimnisvolle Experimente durchführt, verleiht der Szenerie eine geheimnisumwitterte Note. Besser schnell weg! Ich entscheide mich, nicht zu lange bei dem Wohnmobil zu verweilen, und setze meinen Weg schleunigst fort.

Der Zaun versperrt den Weg zur Machete.

Ich passiere rasch die Offizierschule des Heeres und erreiche die Sportpension. Hier wähle ich eine Abkürzung, indem ich rechts den Hang hinaufkrabble und entlang eines Zauns wandere. Doch je weiter ich komme, desto mehr überkommt mich die Unsicherheit. Habe ich den richtigen Pfad eingeschlagen? Mit jedem Schritt wird die Umgebung wilder und unzugänglicher. Der Pfad verengt sich, ein Bauzaun versperrt mir fast den Weg. Keiner hört mich, keiner sieht mich. Ich zwänge mich um den Bauzaun herum. Ich versuche rechts, dem Zaun der Bundeswehr, mit Stacheldraht, zu folgen. Doch mir wird bald klar, dass ich ohne eine Machete nicht weiterkomme. Frisch frustriert kehre ich nach links zum anderen Zaun zurück, den ich zuvor passiert habe. Dieser ist niedriger und nicht mit Stacheldraht bewehrt. Nach intensiver Suche im Gestrüpp finde ich sogar eine Tür im Zaun, die sich glücklicherweise öffnen lässt.

Die panische Flucht in die Wildnis beginnt.

Schon nach ca. 10 Metern, auf der gegenüberliegenden Seite der nächste Zaun, die nächste Tür. Dahinter erwartet mich ein dichteres, undurchdringlicheres Wald- und Strauchgebiet. Der Pfad scheint verschwunden zu sein, und ich fühle mich ein wenig verloren. Ich erklimme einen kleinen Hügel, um nach Orientierung zu suchen. Dort bemerke ich einen weiteren Zaun, der nur halb so hoch ist wie der andere und ohne Stacheldraht auskommt. Hinter diesem Zaun erstreckt sich eine Freifläche, die allem Anschein nach zur Baustelle für den Neubau einer weiteren Wohnanlage gehört. Ich überlege, ob ich diesen Weg einschlage. Jählings taucht ein Hubschrauber am Himmel auf und kommt bedrohlich näher. Meine Gedanken überschlagen sich: „Verdammt, haben sie mich entdeckt? Ist das etwa ein Kampfhubschrauber?“ In meiner Panik renne ich zurück in die Wildnis, in der Hoffnung, meinen Verfolgern zu entkommen. Mir wird immer klarer, dass ich mich in eine ausweglose Situation manövriert habe. Dieser Pfad ist mein Schicksal, meine letzte Chance. Ich muss den Jägerpark erreichen, komme, was wolle.

Die Odyssee im dichten Dresdner Dschungel.

Ich befinde mich mitten in diesem Vabanquespiel und kämpfe mich tapfer durch das dichte Gelände. Stachelige Brombeeren stellen sich mir in den Weg, ihre Dornen reißen an meiner Kleidung. Wildzäune versperren den Blick, blockieren den Pfad. Ich fluche innerlich und denke: „Hätte ich doch bloß eine Machete mitgenommen!“ Doch den ganzen Weg zurückzugehen, ist für mich keine Option. Folglich kämpfe ich mich weiter durch das Dickicht. Ich klettere am Abhang zwischen den stacheligen Brombeeren und dem Wildzaun entlang, um voranzukommen. Doch der Pfad, dem ich folge, führt mich letzten Endes in eine Sackgasse, ohne eine Chance gegen die Brombeersträucher und Kletten. Ohne Machete komme ich hier wahrhaftig nicht weiter.

Die verzweifelte Suche nach einem Ausweg.

Entschlossen drehe ich mich um und gehe zurück, folge dem Weg am Wildzaun entlang. Unvermittelt entdecke ich ein Loch im Wildzaun. Ein Gedanke schießt mir durch den Kopf: „Wenn hier ein Wildschwein unter dem Wildzaun durchpasst, schaffe ich das genauso, oder?“ Doch ich besinne mich schnell eines Besseren, der Abhang ist zu steil und gefährlich. Derweil die Sonne langsam untergeht und es dunkler wird, bemerke ich, dass der Trampelpfad am Wildzaun mittlerweile völlig verwildert und zugewachsen ist. Hier hindurchzukommen, selbst mit einer Machete, ist eine nahezu unmögliche Aufgabe. Der Pfad ist komplett verloren. Ich fühle mich vollkommen ausgeliefert.

Der beschwerliche Weg von Zaun zu Zaun.

Mit finsterer Entschlossenheit drehe ich mich um und mache mich endlich auf den Rückweg. Ich finde die kleine Tür aus der Wildnis und passiere ebenso die zweite Tür, um durch das dichte Dickicht zurück zum Zaun der Bundeswehr mit dem gefürchteten Stacheldraht zu gelangen. Es ist ein beschwerlicher Weg, eine Plackerei, jeder Schritt fordert mich.

Der alte Pfad führt zurück zur Heide.

Ich setze meinen Rückweg auf dem alten Pfad fort, vorbei an der umgeworfenen Absperrung. Endlich finde ich einen breiten Weg, der nach rechts in die Dresdner Heide führt. Mit jedem Schritt entferne ich mich weiter von der Bundeswehr, dem Stacheldraht, stacheligen Brombeersträuchern und Kletten, die sich hartnäckig an mir festhalten. Die Gedanken an die potenzielle Gefahr durch Schusswaffengebrauch der Bundeswehr hinter mir begleiten mich, doch die Erleichterung über den breiteren Weg überwiegt.

Eine vielversprechende neue Abkürzung entdeckt.

Unvermittelt entdecke ich eine neue, noch vielversprechendere Abkürzung. Die führt mich direkt zum Jägerpark! Hoffentlich! Mein Weg schlängelt sich tiefer und tiefer durch die Dresdner Heide. Wie viele Minuten stolpere ich schon durch das Dickicht? Ich sehe rechts einen versteckten Bunker im Wald. Ich denke darüber nach, wie praktisch es wäre, sich hier zu verstecken, falls eine Horde Wildschweine auftaucht. Die Vorstellung der Borstentiere im dämmerigen Wald löst ein kurzes, aber amüsantes Schmunzeln aus. Ich laufe noch schneller!

Die Waldschlösschenbrücke leuchtet in der Nacht.

Die Dunkelheit bricht endgültig herein, aber ich erreiche letzten Endes die Kleingartensparte Jägerpark. Von hier aus ist es ein kurzer Weg zur Haltestelle Waldschlösschen. Es dauert noch 13 Minuten bis zur Ankunft der Buslinie 64, das wirkt mir zu lange. Warum nicht besser weiter laufen? Ich überquere die beleuchtete Waldschlösschenbrücke und genieße dabei den glanzvollen Canaletto-Blick auf Dresden Altstadt. Am Blitzer, der aufzeichnet, wer die „Kleine Hufeisennase“ mit mehr als 30 km/h überholt, erinnere ich mich an die atemberaubende Geschwindigkeit von 118 Kilometer pro Stunde des BMW-Fahrers im Juli 2021. Er düste um Mitternacht aus dem Waldschlösschentunnel in Richtung Johannstadt, doch anstatt die kleine Hufeisennase zu überholen, erblickt er einen Blitz.

Die wohlverdiente Heimkehr nach dem Abenteuer.

Endlich! Meine Wohnung. Ich stehe vor der Tür, die Sehnsucht nach einem entspannten Abend ist groß. Ich freue mich auf meinen Sangria mit Birnen und Weintrauben. Der erste Schluck des kühlen Getränks verbreitet ein Gefühl von abendlicher Ruhe. Abenteuer lauern zuweilen an überraschendsten Orten. Ein scheinbar gewöhnlicher Samstagspaziergang verwandelt sich in ein einmaliges Ereignis. Ich lächele, und denke an all die absurden Momente des Tages.

*Update am Donnerstag 21.09.2023

Spuren, Straßen, Bildung und II. Weltkrieg

Es ist Donnerstag, und ein neues Abenteuer lockt. Ich steige an der Bushaltestelle „Dresden Landesdirektion Sachsen“ aus. Eine geruhsame Nachbarschaft empfängt mich, die Hektik der Stadt ist weit entfernt. Ich spaziere die Else-Ulich-Beil-Straße entlang, zwischen der Freie Alternativschule Dresden e.V. und dem Bildungszentrum für Sozialassistentenausbildung, Teil eines modernen Bildungscampus. Dahinter ein sowjetisches Denkmal zum II. Weltkrieg. Am Ende der Else-Ulich-Beil-Straße biege in die O-F-Weidling-Straße ab. Ich halte kurz inne. Der Panoramablick nach Westen, hin zur Marienallee, öffnet sich vor mir. Die Sonne steht tief am Himmel, ein warmes, goldenes Licht taucht die gesamte Szenerie in ein mildes Leuchten. Ein friedlicher Moment vor dem nächsten Abschnitt meiner Erkundung.

Der Weg zum echten Hellersand.

Mein Weg führt weiter nach Osten. Rechts taucht das Galerie RESTAURANT auf. Die Neugier treibt mich aber nach links, wo eine Baustraße sanft aufwärtsführt. Der Kies knirscht unter meinen Schritten, die Luft riecht nach Sand und Baustelle. Ich folge dem Pfad, die Steigung ist kaum merklich, und dann erreiche ich ihn, den „echten Hellersand“. Eine leise Aufregung erfasst mich, was mich dort wohl erwartet.

Die Sandwelt, ein Meer aus Sand, Sandbergen, Sanddünen und Bauprojekte.

Am Hellersand angekommen, eröffnet sich mir eine unwirkliche Landschaft aus Sand und Sandbergen. Auf Google Maps sehe ich, dass hier der nächste Neubau einer Wohnanlage geplant ist. Die Sanddünen wirken surreal und verleihen der Umgebung den unwirklichen Charme eine Wüste mitten in der Stadt. Ich bin ein Forscher in dieser fremden Sandwelt, obwohl ich nur wenige Kilometer von zu Hause entfernt bin.

Eine vertraute Ecke Ecke am Bundeswehrzaun?

Ich steige weiter durch den Sand. Da entdecke ich gegenüber die Ecke des Bundeswehrzauns, mit Stacheldraht bewehrt. Das kommt mir bekannt vor! Der wilde Pfad vom Samstag, der mich so in die Bredouille brachte, führte mich fast bis hierher. Rechts davon sehe ich den niedrigeren Zaun zur Baustelle. Und ja, dort sind auch die kleinen Türchen, mittlerweile überwuchert von Sträuchern. Hier entstehen die drei Gebäude des neuen Wohnquartiers Jägerpark. Hier entstehen die drei Gebäude des neuen Wohnquartiers Jägerpark. Das ist die Zukunft der Sandberge. „Die Ironie, vom Sand zum Haus, wird hier greifbar.

Abenteuerpfad und wilde Natur, mit Brombeerdschungel und Wildschweinpfad.

Ein paar Schritte weiter. Mein Blick schweift nach Norden. Dort breitet sich die wilde Natur aus. Ein dichter Brombeerdschungel versperrt den Weg, seine Stacheln scheinen mich förmlich herauszufordern. Nach Westen sehe ich die Stauffenbergallee und die Marienallee, die sich im Dämmerlicht abzeichnen. Die Sonne sinkt tiefer und tiefer. Im Norden erahne ich den Durchgang mit den beiden Türchen, die ich schon kenne. Dahinter liegt höchstwahrscheinlich die undurchdringliche Wildnis des Brombeerdschungels, das bekannte Revier der Wildschweine. Rechts davon entdecke ich den kleinen Hügel und den Wildpfad mit dem Wildzaun, geschützt von stacheligen Brombeeren und Kletten. Ich staune, wie unberührt und wild dieser Fleck Erde so nah an der Stadt ist.

Der Rettungsweg und Parkplatz am alte Wohnquartier Jägerpark.

Im Osten zeichnet sich das Wohnquartier Jägerpark ab, mein Ziel. Erleichtert gehe ich, mit gebührlichem Abstand, am Schild mit der Aufschrift „Rettungsweg Kampfmittelbergung“ vorbei. Ich muss weder gerettet noch geborgen werden, zum Glück! Daneben erstreckt sich ein großer Parkplatz, der vermutlich zum Landesrechenzentrum Dresden gehört. Eine Warntafel weist darauf hin: „Kein Winterdienst“. Bei so viel Hellersand, denke ich mir schmunzelnd, ist das wohl wirklich kein Problem. Ein merkwürdiger, irgendwie unpassender Hinweis in dieser Umgebung.

Eine leere Erdbeermilch am Zaun als süße Entdeckung.

Zum Abschluss dieses unvorhergesehenen Abenteuers entdecke ich eine leere Flasche Erdbeermilch. Sie liegt schnöde da, am Zaun, ein stilles Zeugnis. Sie ist der stumme Beweis dafür, dass jemand vor mir hier war, mitten in dieser kleinen, wilden Oase. Diese kleine Entdeckung rundet die packende Tour perfekt ab. Ich staune über die ungewöhnlichen Orte, die man selbst in der nächsten Umgebung findet, wenn man nur genau hinsieht und sich darauf einlässt.

Die Rückkehr mit Bus über die Waldschlößchenbrücke.

Ich erreiche die Bushaltestelle „Waldschlösschenstraße“ und erspähe die roten Rücklichter des Busses der Linie 64, er fährt genau jetzt los! Verdammt! Das ist blöd, aber ich lasse mich nicht entmutigen. Ich entscheide mich, stattdessen bergab zu schlendern, Richtung Waldschlösschenbrücke. Dort, an der Bushaltestelle „Dresden Waldschlösschen“, habe ich Glück: Die nächste Buslinie 64 kommt in nur sechs Minuten. Perfekt! Ich steige ein und lasse mich bequem, über die Waldschlößchenbrücke, nach Hause kutschieren. Das Donnestag-Abenteuer findet seinen gemütlichen Ausklang.


Mit abendlichen Grüßen aus der zauberhaften Albertstadt Dresden,
Ihr Entdecker der kleinen Wunder und Geschichtenerzähler auf Schusters Rappen.

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*Der geneigte Leser möge entschuldigen, dass dieser Bericht nicht akribisch auflistet, welche Straßennamen unter dem Hufschlag der Geschichte verstummten, welche Gebäude im Trommelfeuer zweier Weltkriege zerbröselten, wie sich Reste einer vormals sozialistische Gesellschaft in die heutige Zeit schlichen oder welche Kommata und Umlaute den unzähligen Rechtschreibreformen zum Opfer fielen. Manchmal ist das Erleben der Gegenwart so berauschend, dass die Vergangenheit, selbst die glorreiche oder schmerzvolle, sich dem Gedächtnis nur zögerlich offenbart. Und seien wir ehrlich, wer hat schon die Zeit, bei einem unerwarteten Abenteuer noch Geschichtsforschung zu betreiben? Die wilden Brombeeren, tieffliegende Kampfhubschauber und fliehenden Busse lassen einem da kaum Raum für pedantische Details.

Quellenangaben:
Inspiriert von den stachligen Erinnerungen an einen herbstlichen Nachmittag im Brombeer-Dschungel,
Dresden.de: Waldschlößchenbrücke
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Dresdner Heide
Stadtwiki Dresden
Köhlers Touristenführer "Der Dresdner Heimatführer - 100 Ausflüge in die Umgebung"
Alexander Köhler Verlag Dresden 1924
Meyers Konversations-Lexikon 3. Auflage 1874 - 1884
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